Jugendberufsagentur plus
Nicht allen jungen Menschen gelingt es, nach der Schule direkt in eine Berufsausbildung einzusteigen, eine begonnene Berufsausbildung abzuschließen oder nach einer abgeschlossenen Ausbildung eine Erwerbsarbeit aufzunehmen. Junge Menschen ohne Anschlussperspektiven im Übergang von Schule in die Ausbildung und den Beruf werden zumeist von verschiedenen Organisationen und Systemen unterstützt. Die Leistungen werden oftmals nicht systematisch abgestimmt, teils parallel oder diskontinuierlich und meist nur für ausgewählte Zielgruppen erbracht.
Jugendberufsagenturen (JBA) hingegen bündeln die individuellen übergangsbezogenen Angebote insbesondere des SGB II (Grundsicherung durch das Jobcenter), SGB III (Arbeitsförderung durch die Agentur für Arbeit) und SGB VIII (Jugendhilfe durch das Jugendamt). Sie arbeiten dabei idealerweise auch mit den Schulen und weiteren regionalen Akteuren zusammen. Das übergeordnete Ziel der JBA ist es, junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren ihrem jeweiligen individuellen Bedarf entsprechend beim Übergang von der Schule in die Ausbildung und in den Beruf zu unterstützen.
In der Jugendberufsagentur Bernkastel-Wittlich arbeiten das Jobcenter Bernkastel-Wittlich, die Agentur für Arbeit Trier und das Jugendamt des Kreises bereits seit 2015 rechtskreis- und trägerübergreifend zusammen. Zum Beratungsteam der JBA Bernkastel-Wittlich zählt außerdem der Jugendmigrationsdienst der Caritas.
Als Ergänzung zur bereits bestehenden JBA Bernkastel-Wittlich gibt es seit 2024 das Projekt Jugendberufsagentur plus, welches aus zwei Projektsäulen besteht.
Aufgabe der regionalen Koordinierungsstelle ist die Unterstützung der lokalen Akteure der drei Rechtskreise SGB II, SGB III und SGB VIII sowie weiterer relevanter Akteure wie Schulen, Kammern oder privater Träger. Die Abstimmung zwischen den zuständigen Ämtern und Institutionen soll so verbessert werden, dass eine Hilfe aus einer Hand ermöglicht wird. Der Schwerpunkt der zweiten Projektsäule (aufsuchende Arbeit) liegt in einem sozialpädagogischen Case Management. Zielgruppe sind junge Menschen, die bisher noch nicht oder nicht mehr erreicht wurden, sowie diejenigen, bei denen der Kontakt abzubrechen droht. Die jungen Menschen sollen durch differenzierte Formen der Ansprache und niederschwellige Zugänge zu Beratung und Betreuung erreicht werden.
Die JBA+ Bernkastel-Wittlich wird durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung Rheinland‐Pfalz aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) sowie durch das Jobcenter Bernkastel-Wittlich gefördert.“