Hasenpest

Gesundheitsamt informiert zur Übertragung der Hasenpest


Bei einem Feldhasen in der Verbandsgemeinde Wittlich-Land (Gemeinde Niederöfflingen) wurde Anfang April 2025, der Erreger der Tularämie, auch als Hasenpest bezeichnet, durch das Landesuntersuchungsamt (LUA) Koblenz nachgewiesen.

Die Tularämie ist eine seltene Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Francisella tularensis verursacht wird. Sie kommt in Deutschland vor allem bei Wildtieren wie Hasen und Nagetieren vor, kann aber auch auf den Menschen übertragen werden. In den letzten Jahren wurden deutschlandweit vermehrt Einzelfälle registriert.

Die Übertragung auf den Menschen erfolgt in der Regel über den direkten Kontakt mit infizierten Tieren, insbesondere beim Jagen, Ausnehmen oder Verarbeiten von Wild. Auch Insektenstiche, vor allem durch Zecken oder Bremsen, können eine Ansteckung verursachen. Darüber hinaus ist eine Infektion durch das Einatmen kontaminierten Staubs, zum Beispiel bei Gartenarbeiten oder in trockenen Waldgebieten, sowie über kontaminiertes Wasser oder unzureichend gegartes Wildfleisch möglich. Eine direkte Ansteckung von Mensch zu Mensch ist nicht bekannt.

Die Symptome der Tularämie können je nach Infektionsweg unterschiedlich ausfallen. Typisch sind plötzlich einsetzendes hohes Fieber, Schüttelfrost, starke Müdigkeit, Kopfschmerzen und geschwollene Lymphknoten. In vielen Fällen bilden sich an der Eintrittsstelle der Bakterien kleine Hautgeschwüre. Je nach Krankheitsform kann es auch zu Entzündungen der Augen, des Rachens oder zu Lungenentzündungen kommen. Da die Erkrankung nicht immer leicht zu erkennen ist, sollte bei entsprechenden Symptomen und möglichem Kontakt mit Wildtieren ärztlicher Rat eingeholt werden. Die Tularämie ist mit speziellen Antibiotika gut behandelbar, eine frühzeitige Diagnose ist jedoch entscheidend.

Zum Schutz vor einer Infektion empfiehlt das Gesundheitsamt, beim Umgang mit Wildtieren – insbesondere beim Jagen oder Zerlegen – stets Schutzhandschuhe und gegebenenfalls eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Zeckenschutzmittel sowie lange Kleidung können vor Insektenstichen schützen. Fleisch von Wildtieren sollte immer vollständig durchgegart werden. Nach Arbeiten im Garten oder Wald sowie nach Tierkontakt ist gründliches Händewaschen unerlässlich. Tote Wildtiere sollten keinesfalls berührt und stattdessen dem Veterinäramt oder zuständigen Jagdpächter gemeldet werden.

Das Gesundheitsamt Bernkastel-Wittlich bittet um erhöhte Aufmerksamkeit. Bei Fragen oder Verdachtsfällen steht das Gesundheitsamt gerne unter der hygiene@bernkastel-wittlich.de zur Verfügung.