Für ihr herausragendes soziales Engagement überreichte der Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil, in Berlin an zehn Bürgerinnen und Bürgern den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Unter ihnen Hermann-Josef Hauth aus Hupperath. Landrat Gregor Eibes war es daher eine besondere Ehre, den Geehrten mit seiner Ehefrau und Verbandsbürgermeister Manuel Follmann, der Hauth für die Ehrung vorgeschlagen hatte, zu einem Ehrungstermin in die Kreisverwaltung einzuladen.
Hermann-Josef, besser bekannt als Juppi Hauth, zeichnet sich durch sein ehrenamtliches Engagement in der Selbsthilfearbeit für an Multiple Sklerose (MS) erkrankte Menschen aus. 1987 gründete er die MS-Selbsthilfegruppe im Landkreis Bernkastel-Wittlich. 1998 installierte er zudem einen Förderverein, der durch Spenden von Bürgerinnen und Bürgern sowie zahlreichen Firmen große finanzielle Unterstützung erfährt. Die Selbsthilfegruppe leitete er als Vorsitzender 25 Jahre lang mit großem Einsatz. Als Ehrenvorsitzender unterstützt er die Selbsthilfearbeit der Gruppe bis heute.
Neben seinem kommunalpolitischen Ehrenamt (von 1999 bis 2024 war er aktives Mitglied des Kreistages Bernkastel-Wittlich sowie in zahlreichen Ausschüssen, insbesondere für soziale Angelegenheiten), engagierte er sich seit 2005 auch im Beirat für Menschen mit Behinderungen des Landkreises. Von 2005 bis 2009 hatte er den Vorsitz des Beirats inne. Nach wie vor setzt sich Juppi Hauth für die Belange von Menschen mit Behinderungen ein und nimmt dabei das Thema der Barrierefreiheit besonders in den Blick.
Darüber hinaus engagiert er sich seit acht Jahren in der Strafgefangenenhilfe im Beirat der Jugendstrafanstalt Wittlich und seit zwölf Jahren beim Projekt „Rückenwind“, das die Angehörigen von Inhaftierten unterstützt und in unmittelbarer Nähe zur JVA Wittlich Aufenthaltsmöglichkeiten für die Zeit vor und nach Haftbesuchen bereithält. Neben der Möglichkeit zum Austausch mit anderen Betroffenen bieten Juppi Hauth und weitere Ehrenamtliche vor allem Einzelgespräche an, beispielsweise zur allgemeinen Sozialberatung, zur Weitervermittlung an Hilfsangebote in Wohnortnähe der Angehörigen oder für inhaltliche Informationen zum Strafvollzug. Zudem wird nach vorheriger Absprache die Kinderbetreuung während der Besuchszeit übernommen. Das Projekt hat es sich als Ziel gesetzt, Menschen beizustehen, die als Angehörige von Strafgefangenen ohne eigenes Verschulden Auswirkungen einer Inhaftierung zu tragen haben.
Juppi Hauth hat immer ein offenes Ohr und ist ein wichtiger Ansprechpartner für seine Mitmenschen. Jeder sozialen Problemlage nimmt er sich an, nimmt Sorgen und Nöte ernst, ist Fürsprecher, Mahner und Kümmerer. Durch sein außergewöhnliches Engagement, seine Überzeugung, für andere Menschen einzustehen und durch sein lösungsorientiertes Handeln konnte Juppi Hauth schon viele Menschen in verschiedenen Lebenslagen unterstützen und ihnen Perspektiven aufzeigen.