Ärztliche Versorgung

Medizinstudenten lernen im Praktikum Landarzt-Leben kennen


Das Projektteam der Interkommunalen Zusammenarbeit, bestehend aus den Gesundheitsmanagern der Landkreise Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm, Cochem-Zell und Vulkaneifel führen erstmalig in Cochem und Bitburg Gruppenfamulaturen durch.

Die Sicherung der medizinischen Versorgung in ländlichen Regionen ist eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit. Um auch zukünftig eine flächendeckende Gesundheitsversorgung gewährleisten zu können, bedarf es engagierter Nachwuchsmedizinerinnen und -mediziner, die den Reiz und die Vorzüge des Landarztlebens kennen- und schätzen lernen.

Für Medizinstudierende ab dem vierten Semester, die bereits das erste Staatsexamen (Physikum) abgeschlossen haben, werden Gruppenfamulaturen angeboten. Als verpflichtendes Praktikum im Rahmen des Medizinstudiums umfasst die Famulatur insgesamt 120 Kalendertage, die in vier Abschnitte à 30 Tage unterteilt sind. Oftmals werden diese Praktika aus Kostengründen in Universitätsnähe oder Heimatnähe durchgeführt. Dabei bleibt das Kennenlernen des Landarztlebens oft auf der Strecke. In dem Projekt der Gruppenfamulatur haben die Studierenden die Chance, zusammen mit Kommilitonen den Praxisalltag in der Region Eifel-Mosel-Hunsrück kennenzulernen und auch in der Freizeit dort Aktivitäten, wie Fahrradfahren Wanderungen usw. gemeinsam auszuüben. Die Landkreise tragen die Kosten für die Unterkunft und damit einen nicht ganz unwichtigen finanziellen Posten der Famulantinnen und Famulanten.

Fünf Studentinnen und Studenten hatten sich für die Gruppenfamulatur im Herbst 2024 beworben. Diese sind in diesem Jahr in den Landkreisen Cochem-Zell und Bitburg-Prüm in jeweils einer gemeinsamen Unterkunft untergebracht worden.

Die Famulatur startete am 2. September 2024 mit dem ersten Tag in den jeweiligen Praxen. Die Teilnahme am Brückentreff in Gerolstein, bei dem das Thema Umgang mit Patienten und Ärzten mit Migrationshintergrund thematisiert wurde, und der Sonographie-Kurs im Wittlicher Krankenhaus waren ebenfalls Programmpunkte der Famulaturzeit. Von Vorteil war, dass die Famulaturzeit in die Zeit der Weinlese gefallen ist. So erhielten die Studentinnen einen Einblick in die Arbeit der Winzerbetriebe. Bei einer abschließenden gemeinsamen Weinprobe nutze Landrätin Anke Beilstein aus dem Landkreis Cochem-Zell die Gelegenheit, sich mit den Medizinstudentinnen auszutauschen und von den Eindrücken während der Famulaturzeit zu erfahren. Die Gesundheitsmanager hatten während der Famulaturzeit stets engen Kontakt zu den Studentinnen und Studenten, sodass sie sie ebenfalls in den Praxen aufsuchten. Die Zeit der Famulatur wurde mit einem Abschiedsessen und einer Feedbackrunde abgeschlossen. Der Tenor fiel hierbei sehr positiv aus, besonders die gute Organisation hat den Nachwuchsmedizinerinnen und -medizinern gefallen und im Alltag geholfen. „Die engagierte Organisation und die Gewissheit, immer einen Ansprechpartner zu haben und Hilfe zu bekommen“, wurden in einem Feedbackbogen hervorgehoben. Auf einem anderen wurde erfreulicherweise festgestellt: „Ich konnte mir ein Landarztleben schon vorher vorstellen und mein Eindruck hat sich bestätigt“.