Das Busunternehmen Eifel-Mosel Verkehrsgesellschaft mbH (EMV) erhält den Zuschlag für die beiden vom Verkehrsverbund Region Trier (VRT) ausgeschriebenen Busnetze Wittlicher Land und Hunsrück im Landkreis Bernkastel-Wittlich. Damit wird das Unternehmen ab 31. Juli 2024 die Buslinien zwischen Wittlich, Morbach und Thalfang bis nach Hermeskeil (Hunsrück) und zwischen Wittlich, Osann-Monzel, Hetzerath, Binsfeld, Großlittgen bis nach Bitburg (Wittlicher Land) betreiben. Barbara Schwarz, Geschäftsführung des VRT, sagt: „Die EMV, welche für beide Gebiete das wirtschaftlichste Angebot eingereicht hat und in Landscheid im Wittlicher Land bereits einen Betriebshof besitzt, ist ein regional verwurzeltes, mittelständisches Busunternehmen. Das Busunternehmen hat in den vergangenen zwei Jahren im Verbund schon viel Erfahrung gesammelt und gezeigt, dass es zuverlässigen ÖPNV im Sinne der Fahrgäste bieten kann.“
Diese Vergabe zur Angebotsausweitung im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) wird die Verbindungen im Landkreis Bernkastel-Wittlich verbessern, auch abends und am Wochenende. Ein regelmäßiger Takt wird den Alltag mit Bussen und Zügen erleichtern und Fahrgästen aus praktisch jedem Ort Angebote zum nächsten Zentrum, zur nächsten größeren Buslinie oder auf den Zug bieten. Mit dem Start dieser letzten zwei Busnetze schon im Sommer 2024 ist das ÖPNV-Konzept des Landes, auf welchem die Angebotsausweitungen des VRT beruhen, früher als ursprünglich geplant vollständig umgesetzt.
Eine Hauptlinie des neuen Busnetzes Hunsrück (340) ermöglicht Fahrgästen zwischen Morbach und Wittlich montags bis sonntags durchgehende Verbindungen. Ihre Busse fahren, anders als die der bereits bestehenden Linie 840, nicht über den Hochmoselübergang, sondern durch das Moseltal. So können auch Fahrgäste aus Monzelfeld, Bernkastel-Kues, Lieser, Maring-Noviand, Osann und Platten zusteigen. Zwischen Morbach und Bernkastel-Kues fahren die Busse der Linie 340 alle zwei Stunden. Ab Bernkastel-Kues bis Wittlich ZOB fahren die Busse der Linie stündlich. Zwischen Morbach und Bernkastel-Kues wird der über Monzelfeld führende Zweistundentakt mit einer anderen wichtigen lokalen Linie (341) verdichtet, die neben einigen Morbacher Ortsbezirken auch die Ortsgemeinden Longkamp an das Busnetz anbindet. In Bernkastel-Kues besteht auch von dieser Linie Anschluss in Richtung Wittlich.
Zwischen Hermeskeil und Morbach werden auf einer weiteren neuen Hauptlinie (380) ebenfalls montags bis sonntags mindestens alle zwei Stunden Busse fahren. Damit erhalten auch die Bewohner der Orte Thalfang, Bäsch, Hilscheid, Malborn und Abtei für diese Querverbindung eine Alternative zum Auto. In Thalfang gibt es Umstiegsmöglichkeiten von der Linie 380 auf die Linie 800 des Rhein Nahe Nahverkehrsverbunds und SPNV-Nord, die Fahrgäste schnell nach Trier bringt.
Das Wittlicher Land erhält ebenfalls zwei neue Hauptlinien. Zwischen den Städten Wittlich und Bitburg schafft der VRT mit der Hauptlinie 310 des neuen Busnetzes Wittlicher Land eine durchgängige Verbindung. Die Busse werden montags bis sonntags alle zwei Stunden unter anderem die Orte Bergweiler, Hupperath, Burg, Landscheid, Niederkeil, Binsfeld, Herforst, Speicher, Röhl und Hüttingen anfahren. Montags bis freitags wird eine Ergänzungslinie (311) den Takt zwischen Landscheid und Wittlich auf einen Stundentakt verdichten.
Die weitere neue Hauptlinie (320) in diesem Gebiet bindet unter anderem den Industriepark Region Trier in Föhren (IRT) mit einer Schnell-Verbindung an. Diese bietet auch den Bewohnern von Hetzerath, Salmtal und Dreis eine stündliche – wochenends zweistündliche – Busverbindung nach Wittlich oder Schweich.
Das Busnetz stärkt zudem die Zugstrecke entlang der Mosel, da zum Beispiel der Bahnhaltepunkt Salmtal unter anderem aus Neumagen-Dhron und Piesport mit Bussen der Linie 321 erreicht werden kann, von denen passend auf Züge in Richtung Koblenz und Trier umgestiegen werden kann. So entsteht eine sehr attraktive Verbindung zwischen dem Salmtal und dem Moseltal.
Neben den Hauptlinien hat das Busnetz Wittlicher Land insgesamt 16 ergänzende Bus- oder RufBuslinien – das Busnetz Hunsrück 14. RufBusse fahren nach einem festen Fahrplan auf Nachfrage und sind ohne Komfortzuschlag ein besonders attraktiver und wichtiger Teil des ressourceneffizienten ÖPNV. Fahrgäste melden sich für ihre Fahrten bei Bedarf mindestens eine Stunde vor Fahrtantritt online oder telefonisch an. Manche der kleineren Linien in den neuen Busnetzen erhalten wegen noch bestehender Konzessionen (Liniengenehmigungen) ihren vollständigen Fahrplan erst ab 14. Dezember 2025.
Das Busunternehmen Eifel-Mosel Verkehrsgesellschaft mbH (EMV) fährt in den neuen Busnetzen nicht auf eigenes wirtschaftliches Risiko. Stattdessen wird das Angebot vom Landkreis Bernkastel-Wittlich, vom VRT und vom SPNV-Nord (Land) finanziert. Letzterer trägt die finanzielle Verantwortung für die regionalen Hauptlinien.
Mit der Aufnahme des Betriebs der beiden Busnetze Wittlicher Land und Hunsrück wird das ÖPNV-Konzept Rheinland-Pfalz Nord, auf dem die Angebotsausweitungen des VRT beruhen, früher als ursprünglich geplant vollständig umgesetzt. Das Angebot ist für zehn Jahre geplant.
Weitere Infos zur Angebotsausweitung des öffentlichen Nahverkehrs im VRT-Gebiet gibt es auf der Internetseite des VRT unter www.vrt-info.de/busnetze .