Einige der Gefahren, auf die Minderjährige im Internet stoßen könnten, wurden an einem Fachtag des Arbeitskreises „Jugendschutz/Suchtprävention im Landkreis Bernkastel-Wittlich“ dargestellt. Thomas Mohr, Experte für Cybercrime und digitale Ermittlungen an der Hochschule der Polizei Rheinland-Pfalz, informierte Fachkräfte der Jugendhilfe über die aktuellen Chancen und Gefahren für Heranwachsende im Internet.
Gefahren im Internet sind Online-Belästigung und Mobbing, Betrug, riskante Mutproben (Challenges), unangemessene und unerlaubte Inhalte und die Möglichkeit sowie persönliche Informationen preiszugeben. Das Anbahnen sexueller Kontakte mit Kindern und Jugendlichen (Cybergrooming) kann eine besondere Gefahr darstellen, zum Beispiel über Videospiele mit Chat-Funktion oder soziale Medien. Es ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche über die Risiken informiert sind und verantwortungsbewusst mit dem Internet umgehen. Hierzu gehört der vorsichtige Umgang mit persönlichen Daten. Chatnamen sollten nicht erkennen lassen, wie alt man ist und welches Geschlecht man hat. Eltern können eine verantwortungsvolle Nutzung der digitalen Möglichkeiten unterstützen, indem sie offen und gesprächsbereit sind und ihre Kinder über den sicheren Umgang mit dem Internet aufklären.
Aktuelle Entwicklungen in der Rechtsprechung stellen Fachkräfte vor Herausforderungen in der Beratung von jungen Mediennutzenden. So wurde im Kampf gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern der Straftatbestand Kinderpornographie verschärft.
Wenn kinderpornographische Inhalte auf einem Handy oder Computer erhalten werden, dürfen diese nicht verbreitet werden. Schon der bloße Besitz von kinderpornographischen Inhalten ist strafbar. In solchen Fällen sollte man den Sendenden sofort erklären, dass man die verbotenen Inhalte nicht erhalten will und diese umgehend löschen. Jedoch befinden sich Kopien der Bilder oft noch unerkannt in Zwischenspeichern der Smartphones. Daher ist eine Meldung solcher Fotos bei der Polizei ratsam.
Sind Kinder und Jugendliche betroffen, können Beratungsstellen zum Umgang mit verbotenen Inhalten weiterhelfen. Ein solcher Vorfall sollte mit den Eltern oder anderen Vertrauenspersonen besprochen und an entsprechende Stellen, wie zum Beispiel Lehrkräfte, Schulsozialarbeit, Jugendarbeit oder die örtliche Polizeiberatung gemeldet werden. Unterstützung ist für betroffene Kinder und Jugendlichen in diesen Fällen wichtig, um mit einer vertrauenswürdigen Person über das Erlebte zu sprechen und weitere Schritte zu beraten.
Umfangreiche Information bieten folgende Internetseiten:
www.klicksafe.de (für Kinder, Jugendliche, Eltern und pädagogische Fachkräfte)
www.internet-abc.de (für Kinder, Eltern und Lehrkräfte)
www.handysektor.de (Schwerpunkt Smartphone Nutzung)
www.schau-hin.info (Initiative zur Förderung der Medienkompetenz)
www.nummergegenkummer.de (Beratung)
www.digitale-helden.de (Medien bewusst und kompetent benutzen)
www.jugendschutzprogramm.de (kostenfreies Schutzprogramm)
www.youngdata.de (Datenschutz für junge Leute)
www.polizeiberatung.de (Präventionsangebote der Polizei)
www.polizeifuerdich.de (Seite für Kinder und Jugendliche)