Naturschutz

Misteln bedrohen Streuobstwiesen


Nachdem das Laub nun von den Bäumen heruntergefallen ist, fällt sie wieder auf, die kugelige, gelblich-grüne Mistel. Sie ist ein immergrüner Halbschmarotzer, der Obstbäume kontinuierlich schwächt, indem sie den Bäumen unter der Rinde Wasser und Nährstoffe entzieht. In unserer Region wächst sie bevorzugt auf Apfel- und Birnbäumen, Pappeln und Weiden. Die Mistel ist ein Teil der biologischen Vielfalt. Ihre Früchte nutzen verschiedene Tiere als Nahrung und im Frühjahr liefert sie als einer der ersten Pflanzen den Insekten Pollen.

Befällt sie jedoch unsere Obstbäume zu stark, kann dies zum Absterben der Bäume führen.

Die Obstbäume in unserer Landschaft haben eine wichtige ökologische Funktion, indem sie vielen einheimischen Tieren, Insekten, Moosen und Flechten als Lebensraum dienen.

Damit die noch vorhandenen landschaftsprägenden Streuobstbäume in unserer Region erhalten bleiben, ist das Zurückdrängen des Mistelbefalls dringend notwendig. Darauf weist der Fachbereich Bauen und Umwelt der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich hin.

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Mistel vielerorts übermäßig ausgebreitet, da die Obstbäume häufig nicht mehr ausreichend gepflegt werden.

Die Laubholzmistel (Viscum album) ist nicht geschützt und darf ganzjährig entfernt werden. Nur wenn eine regelmäßige Schnittpflege der Obstbäume erfolgt, ist ein Zurückdrängen der Mistel möglich.

Will man die Mistel nachhaltig entfernen, muss mindestens 20 bis 30 cm vom Ansatz der Mistel ins gesunde Holz zurückgeschnitten werden (herausschneiden der befallenen Äste). Sind Leitäste befallen, würde das herausschneiden die Form und Statik des Baumes zu sehr gefährden.

In diesem Fall müssen die Triebe der Mistel kontinuierlich herausgebrochen werden, da sie beim Abbrechen regelmäßig nachwächst.

So wird die Aussamung und weitere Verbreitung vermieden. Wer seine Bäume erhalten und sich noch lange an der Blütenpracht im Frühling und den Früchten im Herbst erfreuen möchte, sollte die Mistel daher regelmäßig wegschneiden oder ausbrechen.

In den Wintermonaten ist die beste Zeit dazu, da Brutvögel durch Schnittarbeiten jetzt am wenigsten gestört werden. Zudem kann man die Misteln nun als traditionellen Weihnachtsschmuck zuhause verwenden.

Weitere Informationen zum Thema Mistel und Obstbaumschnitt findet man unter anderem unter http://streuobst.naturpark-suedeifel.de/zustand-derstreuobstwiesen/die-mistel-ein-problem.