Katastrophenschutz

Katastrophenschutz übt länderübergreifend


Dies hat sich die Zugführung des Katastrophenschutzzuges des Landkreises Bernkastel-Wittlich „LZ-W Kinheim“, auch anlässlich seines 60-jährigen Bestehens, zum Anlass genommen, eine länderübergreifende Übung im Bereich Kinheim, Kröv und Wolf zu planen. Am Samstag, den 15. Juli 2023, wurden um 11 Uhr die ersten Einheiten zu einem Flächenbrand an die Mündung des „Kluckertsbach“ nach Kindel alarmiert. Schnell stellte der Einsatzleiter Christoph Zender, Wehrleiter der VG-Traben-Trarbach, fest, dass sich der Brand zügig auf ein nahegelegenes Waldstück in dem Bachlauf des „Kluckertsbach“ ausbreitet und es hier weiterer Unterstützung bedarf.

Daraufhin wurden die Freiwilligen Feuerwehren aus Kröv, Kinheim, Traben-Trarbach und Wolf sowie der Einsatzleitwagen der VG Traben-Trarbach nachalarmiert. Um die Einsatzstelle mit ausreichend Wasser zu versorgen, wurden ebenfalls zwei Wasserförderungszüge auf den Parkplatz Moselblick an der B50neu angefordert.

Die Alarmierung zur Anfahrt in einen Bereitstellungsraum verschafft dem Einsatzleiter vor Ort Zeit, um nach detaillierter Erkundung die Kräfte gezielt aus diesem Raum in das Einsatzgebiet abzurufen. Damit ist bei Großschadenslagen eine strukturierte Anfahrt zum konkreten Einsatzort möglich und es kommen so nicht mehrere Einheiten gleichzeitig im Schadensgebiet an. Von dort aus wurden die beiden Züge dann nacheinander in das Einsatzgebiet abgerufen und erhielten ihren genauen Einsatzbefehl.

Der Katastrophenschutzzug aus Saarlouis, besetzt mit Einsatzkräften aus Nalbach und Saarwellingen, verlegte eine 1800 Meter lange Leitung von der Mosel bei Kindel bis zum Brand.

Der Katastrophenschutzzug des Landkreises Bernkastel-Wittlich, bestehend aus Feuerwehrleuten aus Kinheim und Kröv, verlegte eine 2500 Meter lange Leitung von einem Teich in der Nähe von Wolf bis zu den eingesetzten Einheiten im Waldgebiet. Somit konnte das Feuer an einer schmalen Wanderbrücke von der rechten und linken Talseite her aufgehalten und schließlich bekämpft werden.

Zur Unterstützung des Einsatzleiters und der Feuerwehreinsatzzentrale bei der Koordinierung der eingesetzten Einheiten, wurde die technische Einsatzleitung (TEL) des Landkreises Bernkastel-Wittlich alarmiert und auch entsprechend eingesetzt. Neben dem Erstellen eines Funkplanes und einer Lagekarte inklusive Schadenskonten, gehörte auch die Kommunikation zwischen den einzelnen Abschnitten zur deren Aufgaben. Die bei der TEL angesiedelten Facheinheit für den Drohneneinsatz unterstütze mit Bildmaterial aus der Luft. Das Personal der Drohneneinheit wird zum Großteil aus der Mannschaft der Rettungshundestaffel Eifel-Mosel gestellt.

Bei solch langen Einsätzen ist neben der Beschaffung von Betriebsstoffen auch die Verpflegung der Einsatzkräfte ein wichtiger Punkt der nicht vergessen werden darf. Daher wurde eine Einheit des Technischen Hilfswerks Wittlich mit der Versorgung der Übungsteilnehmer mit Essen und Getränken beauftragt. Für die medizinische Absicherung war der Ortsverband des Roten Kreuzes aus Traben-Trarbach zuständig. Nach einer Übungsdauer von rund vier Stunden konnte die Übung erfolgreich beendet werden. Nach dem Zurückbauen und der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft fanden sich alle Teilnehmer zu einem Resümee unterhalb der Turnhalle in Kinheim ein.

Andreas Kaufmann, Zugführer des LZ-W Kinheim, erläuterte im Namen der Zugführung kurz den Ablauf und die Idee der Übung und begrüßte neben den kommunalen Vertretern auch den Brand- und Katastrophenschutzinspektor des Landkreises Bernkastel-Wittlich, Jörg Teusch, sowie den saarländischen Landesbrand-inspektor Timo Meyer. Ein besonderer Gruß ging selbstverständlich an die Kameradin und Kameraden aus Nalbach. Zwischen Kinheim und Nalbach besteht eine jahrzehntelange Freundschaft, die in den 60er Jahren auf der Landeskatastrophenschutzschule von Rheinland-Pfalz und dem Saarland in Burg entstanden ist. Abschließend danke er allen Übungsteilnehmern und seinem beiden Stellvertreter Florian Stroh sowie Uwe Sausen für die Unterstützung bei der Übungsplanung.

Jörg Teusch danke ebenfalls allen Übungsteilnehmern und zeigte sich sehr positiv über den Ablauf der Übung. Er betonte noch einmal die Wichtigkeit des Katastrophenschutzes in der heutigen Zeit und damit auch die notwendige Zusammenarbeit aller Organisation. Aber auch die Finanzierung muss von der kommunalen Seite aus sichergestellt sein, die Versäumnisse beziehungsweise der Rückbau in den letzten Jahrzehnten müsse nun wieder aufgeholt werden.

Der saarländische Landesbrandinspektor übermittelte die Grüße des saarländischen Innenministers und berichtete über die vielen Abstimmungsgespräche, die im Vorfeld der Übung stattgefunden haben. Sein Dank galt auch allen Übungsteilnehmern und auch er zeigte sich sehr begeistert vom Übungsablauf sowie der guten Kommunikation der einzelnen Abschnitte und der Einsatzleitung.

Jörg Laub, Wehrführer der FF Nalbach, danke auch im Namen seines Saarwellinger Kollegen Jürgen Weisgerber dem Planungsteam für die Ausarbeitung dieser Übung. Zum Anlass des 60jährigen Bestehens und der jahrzehntelangen Freundschaft der FF Kinheim und FF Nalbach überreichte er ein tolles Präsent in Form einer Fotocollage der letzten 60 Jahre „LZ-W Kinheim“. Auch ein Löschrucksack zur Vegetationsbrandbekämpfung hatte er noch im Gepäck.

Bei saarländischem Spießbraten, zubereitet vom Verpflegungszug der FF Nalbach, und gutem Kinheimer Wein konnte im Anschluss noch lange über die Übung, 60 Jahre LZ-W Kinheim und vielem mehr gesprochen und diskutiert werden.