Um ein vollständiges Bild von der Situation vor Ort zu erhalten, haben Mitarbeitende des Mobilitätswerks in der letzten Aprilwoche die Befahrung des Netzentwurfes durchgeführt. Hierbei wurden nicht nur der Zustand der Oberflächen und etwaige Mängel, wie Straßenschäden erfasst, sondern auch die Hinweise und Anregungen (zum Beispiel zu Gefahrenstellen und Fahrradabstellanlagen) von Bürgerinnen und Bürgern, die in einer kartenbasierten Online-Umfrage von November bis Dezember 2022 abgegeben wurden und die Hinweise der kreisangehörigen Gemeinden zu geplanten und gewünschten Radrouten.
Die Befahrung von rund 650 km Streckennetz erfolgt dabei durch drei Zweier-Teams, die mit E-Bikes beziehungsweise mit einem Auto unterwegs sind. Die Erfassung des Zustands und der Mängel erfolgt dabei mit einer speziell für Radverkehrskonzepte entwickelten App der Mobilitätswerk GmbH mittels eines am Fahrradlenker angebrachten Tablets. Damit ist eine Erhebung aller relevanten Attribute auf dem neusten Standard des Nationalen Datenschemas für Geodaten zur Radverkehrsinfrastruktur möglich. Zusätzlich wird das befahrene Netz mit einer 360°-Kamera am Fahrradhelm aufgenommen. Die Fotos und Videos werden dabei geocodiert und können somit im Anschluss exakt verortet werden. So können die Daten auch im Nachhinein noch zur weiteren Bearbeitung und Auswertung genutzt werden.
Auf dieser Grundlage können konkrete Maßnahmenempfehlungen entlang des Zielnetzes erarbeitet werden, die darauf abzielen die Verkehrssicherheit zu steigern, Lücken im Fahrradverkehrsnetz zu schließen und sinnvolle Anbindungen zu Nachbarlandkreisen zu schaffen, um den Alltagsradverkehr zu fördern.
Die verschiedenen Maßnahmen werden priorisiert und mit Kostenschätzungen versehen, um das Radverkehrskonzept als fundierte Planungsgrundlage zur Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur in den kommenden Jahren den Verantwortungsträgern wie Gemeinden, Kreis und Land zur Verfügung zu stellen.
Die nächste Bürgerbeteiligung findet voraussichtlich im September im Rahmen der Maßnahmenentwicklung statt.
Kartenabbildungen (zum Beispiel zu Gefahrenstellen, Abstellanlagen und Wunschrouten) ebenso wie weitere Informationen zum Radverkehrskonzept finden Interessierte auf der Internetseite www.radfahren.bernkastel-wittlich.de. Fragen beantworten gerne die Projektmitarbeiter Sarah Haussmann, 06571 14-2399 oder Stephan von St. Vith, 06571 14-2316, radfahren@bernkastel-wittlich.de.